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AutorenbildStudio Legale Aslanian

Auswandern nach Italien - Diese rechtlichen Aspekte solltest Du beachten

Aktualisiert: vor 2 Stunden

Auswandern nach Italien - wer hatte diesen Gedanken noch nicht im Italien-Urlaub an einem lauen Sommerabend mit Meeresrauschen im Ohr und einem Glas Wein in der Hand? Für die meisten bleibt es bei einem Traum, doch manche erfüllen ihn sich und setzen ihre Pläne vom Auswandern nach Italien um. Damit das auch problemlos abläuft, gibt es einiges zu beachten - vor allem aus rechtlicher Sicht. Die wichtigsten Aspekte habe ich in diesem Artikel zusammengefasst. 


Inhalt


1.) Aufenthaltserlaubnis und Visum

Auswandern nach Italien ist für EU-Bürger erstmal relativ unkompliziert. Sie benötigen in der Regel kein Visum und können sich bis zu 90 Tage ohne besondere Formalitäten im Land aufhalten. 

Wenn Du als Nicht-EU-Bürger in Italien leben möchtest, musst Du bereits vor der Einreise ein Visum bei der italienischen Botschaft oder dem Konsulat in Deinem Heimatland beantragen. Anschließend musst Du innerhalb von acht Tagen nach Ankunft in Italien eine Aufenthaltserlaubnis bei der zuständigen Polizeistelle (“Questura”) beantragen.


2.) Auswandern nach Italien: Diese Meldepflichten gibt es

EU-Bürger müssen sich nach Ablauf von 90 Tagen mit ihrem Reisepass und ihrer Geburtsurkunde beim zuständigen Einwohnermeldeamt in ihrer neuen Gemeinde melden. Das kann persönlich vor Ort erfolgen, mittlerweile aber auch online. Außerdem musst Du zu diesem Zeitpunkt bereits im Besitz einer italienischen Steuernummer sein. Mehr dazu erkläre ich Dir im dritten Punkt des Artikels.

Oft müssen noch weitere Unterlagen eingereicht werden, wie zum Beispiel:


  • Bestätigung über die ausgeübte Arbeitstätigkeit

  • Wohnungsnachweis (z.B. Mietvertrag oder Kaufvertrag)

  • Bestätigung über den Abschluss einer Krankenversicherung

  • Nachweis über die Verfügbarkeit von ausreichend Geldmitteln für den Aufenthalt für Dich selbst und Deine Familienangehörigen


Hauptwohnsitz = Residenza

In Italien gibt es nicht die bei uns übliche Unterscheidung zwischen Hauptwohnsitz und Zweitwohnsitz. Auswandern nach Italien impliziert, dass Du dauerhaft dort leben möchtest, hier also die meiste Zeit des Jahres verbringst und auch arbeitest. Deswegen musst Du auch Deine Residenza dort anmelden.


Gleichzeitig musst Du Dich in Deutschland abmelden und kannst dementsprechend grundsätzlich auch keine deutschen Sozialleistungen wie zum Beispiel Kindergeld mehr in Anspruch nehmen und auch die gesetzliche deutsche Krankenversicherung ist dann nicht mehr für Dich zuständig.


Vorteile der Residenza

Gleichzeitig hat die Verlegung des Wohnsitzes nach Italien auch steuerliche Vorteile und ist darüber hinaus beim Auswandern nach Italien, also einer echten Verlagerung des Lebensmittelpunktes, aus rechtlicher Sicht auch unumgänglich.


Die steuerlichen Vorteile entstehen zum Beispiel beim Immobilienkauf: Kaufst Du Dein neues Zuhause, bevor Du Deinen Wohnsitz in Italien angemeldet hast, zahlst Du 9% Registersteuer sowie kommunale Grundsteuer. Beim Immobilienkauf mit Erstwohnsitz Italien werden nur 2% Registersteuer berechnet und die kommunale Grundsteuer entfällt komplett.


Allerdings darf man die 2%-Steuererleichterung auch dann in Anspruch nehmen, wenn man beim Kauf den Hauptwohnsitz noch nicht nach Italien verlegt hat, dies aber in den folgenden 12 Monaten nach dem Kauf versichert zu tun. Daran muss man sich dann natürlich auch halten und sich nachweislich in Italien anmelden; ansonsten droht nicht nur die Nachzahlung der Steuerdifferenz, sondern auch eine nicht unerhebliche Sanktion.


Die Höhe aller anderen Kosten, die beim Immobilienkauf anfallen, bleiben unverändert. Welche das genau sind, kannst Du in diesem Artikel nachlesen:



Ein weiterer Vorteil des Erstwohnsitz-Kaufes in Italien ist der Wegfall der Zweitwohnsitzsteuer IMU. Wenn man nämlich eine Ferienimmobilie in Italien als Zweitwohnsitz-Immobilie kauft, zahlt man eine jährliche Zweitwohnsitzsteuer. Die Höhe dieser Steuer hängt maßgeblich vom Katasterwert (Grundbuchwert) der Immobilie ab. 


Weitere Vorteile, die durch die Anmeldung der Residenza entstehen sind, dass Du Anspruch auf die staatliche italienische Gesundheitsversorgung hast und bei EU- und Kommunalwahlen wählen darfst. Das gilt jedoch nur für EU-Bürger*innen.


3.) Steuern und Abgaben

Das erste, was Du machen solltest, wenn Du nach Italien auswandern möchtest, ist, dass Du die italienische Steuernummer ( “Codice fiscale”) beantragst.


Denn die brauchst Du für viele unterschiedliche Dienstleistungen in Italien. Nicht nur, um mit Behörden in Kontakt zu treten, sondern zum Beispiel auch, um einen Handyvertrag abzuschließen oder ein Bankkonto zu eröffnen.


Du kannst sie bereits von Deutschland aus beantragen. In diesem Artikel habe ich Dir alles zur italienische Steuernummer für Ausländer zusammengefasst.


Zu den wichtigsten Steuern in Italien gehören die Einkommensteuer, Vermögensteuer und die Immobiliensteuer.

Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Italien

Damit nicht zweimal Steuern gezahlt werden müssen, greift das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Italien. Es regelt, welches Land welches Einkommen besteuern darf. Häufig gilt: Arbeitseinkommen wird in dem Land besteuert, in dem es erwirtschaftet wird.

Achtung: Für detaillierte Informationen rund um das Thema Steuern solltest Du dringend einen versierten Steuerberater in Italien kontaktieren. Gerne gebe ich meinen Mandant*innen Empfehlungen aus meinem Netzwerk.

4.) Immobilienkauf in Italien

Die Kaufabwicklung im italienischen Immobilienrecht unterscheidet sich deutlich von der in Deutschland. In Italien wird zum Beispiel fast immer ein Vorvertrag vereinbart. Ich empfehle Dir sehr, dass Du diesen anwaltlich prüfen lässt, bevor Du etwas unterschreibst. Gerne berate ich Dich hierzu.


Auch andere Aspekte unterscheiden sich vom deutschen Immobilienrecht. Was genau Du beim Immobilienkauf in Italien beachten solltest, kannst Du in meinem ausführlichen Artikel zum Thema nachlesen.

5.) Erbrecht

Auch das italienische Erbrecht unterscheidet sich in einigen Punkten vom deutschen Recht. Beispielsweise gilt man in Deutschland grundsätzlich nach sechs Wochen als Erbe, wenn man es vorher nicht ausgeschlagen hat. 

In Italien hat man für diese Ausschlagung zehn Jahre lang Zeit - allerdings nur, wenn man es vorher nicht bereits stillschweigend angenommen hat.


Was es bei einer Erbschaft in Italien zu beachten gibt, habe ich in diesem Artikel zusammengefasst. Gerne berate ich Dir auch ausführlich zu Deinem individuellen Fall.

Fazit

Auswandern nach Italien kann ein tolles Lebensprojekt sein, doch solltest Du dabei die rechtlichen Hürden nicht aus den Augen verlieren. Von der Anmeldung des Wohnsitzes über die steuerlichen Pflichten bis hin zu speziellen Regelungen beim Immobilienerwerb und Erbrecht – es gibt zahlreiche Aspekte, die sorgfältig geprüft werden müssen. 


Wenn Du Dich frühzeitig informierst und die richtigen Schritte einleitest, kannst Du jedoch sicher sein„ dass Du das “Dolce Vita“ in vollen Zügen genießen wirst. Gerne begleite ich Dich bei diesem Projekt.


Kontaktiere mich für ein unverbindliches Erstgespräch ⬇️.






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